Checkliste: Besichtigung einer Immobilie in Basel – So erkennen Sie versteckte Mängel

Checkliste: Besichtigung einer Immobilie in Basel – So erkennen Sie versteckte Mängel

Der Kauf einer Immobilie ist eine der grössten Investitionen im Leben. Deshalb ist es entscheidend, bei der Besichtigung auf versteckte Mängel zu achten, die sich später als kostspielige Überraschungen herausstellen könnten. Besonders in Städten wie Basel, wo der Immobilienmarkt sowohl sehr gefragt als auch wettbewerbsintensiv ist, kann es leicht passieren, dass potenzielle Käufer übersehen, was nicht sofort ins Auge fällt. In diesem Artikel bieten wir Ihnen eine umfassende Checkliste, die Ihnen hilft, versteckte Mängel zu erkennen und so eine fundierte Entscheidung zu treffen.

1. Überblick verschaffen und Dokumente einsehen

Bevor Sie überhaupt zur Besichtigung einer Immobilie in Basel aufbrechen, sollten Sie sich zunächst grundlegende Informationen und Dokumente zu der Immobilie besorgen. Wenden Sie sich an den Makler oder Verkäufer und fordern Sie die wichtigsten Unterlagen an:

• Grundbuchauszug: Hier können Sie überprüfen, ob die Immobilie belastet ist oder es etwaige rechtliche Probleme gibt.

• Baupläne und Renovierungsnachweise: Diese zeigen Ihnen, ob an der Immobilie in der Vergangenheit Renovierungen oder Umbauten vorgenommen wurden.

• Energieausweis: Ein wichtiger Hinweis auf den energetischen Zustand des Gebäudes, der langfristig hohe Betriebskosten verursachen kann.

• Protokolle der Eigentümerversammlungen (bei Eigentumswohnungen): Diese Protokolle geben Aufschluss darüber, ob in der Vergangenheit Probleme innerhalb der Eigentümergemeinschaft aufgetreten sind, wie etwa Streitigkeiten oder geplante Sanierungen.

2. Das äussere Erscheinungsbild der Immobilie

Der erste Eindruck zählt, aber er kann auch täuschen. Achten Sie bei der Besichtigung darauf, wie die Immobilie von aussen aussieht. Schadhafte Stellen sind oft nicht sofort sichtbar, aber Sie können einiges auf den ersten Blick feststellen:

• Fassade und Wände: Überprüfen Sie die Aussenwände auf Risse oder Abblätterungen der Farbe. Auch Feuchtigkeitsschäden äussern sich häufig durch Schimmelbildung oder Putzabplatzungen.

• Dach: Ein intaktes Dach ist entscheidend, um kostspielige Wasserschäden zu vermeiden. Achten Sie auf lose Ziegel oder undichte Stellen, die auf eine bevorstehende Dachrenovierung hinweisen könnten.

• Fenster und Türen: Prüfen Sie, ob Fenster und Türen sich leicht öffnen und schliessen lassen. Wenn sie klemmen oder schlecht isolieren, können hohe Heizkosten die Folge sein.

• Balkone und Terrassen: Diese sollten auf ihre Stabilität überprüft werden. Achten Sie auf Risse oder Feuchtigkeit, die auf strukturelle Probleme hinweisen können.

3. Das Innenleben der Immobilie

Nachdem Sie das äussere Erscheinungsbild unter die Lupe genommen haben, geht es ins Innere. Hier können Sie viele versteckte Mängel entdecken, die für den Laien schwer erkennbar sind. Sehen Sie sich die folgenden Bereiche genau an:

• Wände und Decken: Achten Sie auf Risse, die auf Setzungsbewegungen oder fehlerhafte Bauarbeiten hinweisen könnten. Auch Wellen im Putz oder ungleichmässige Tapeten können ein Indiz für strukturelle Probleme sein.

• Bodenbeläge: Überprüfen Sie, ob der Bodenbelag an verschiedenen Stellen Unebenheiten aufweist. Insbesondere bei alten Dielenböden oder Fliesen können diese auf Feuchtigkeitsschäden oder unzureichende Pflege hinweisen.

• Heizung und Lüftung: Eine funktionierende Heizungsanlage ist essentiell für den Komfort in der Wohnung. Prüfen Sie, ob Heizkörper warm werden und ob es in der Wohnung unangenehm zieht, was auf undichte Stellen oder eine unzureichende Isolierung hinweisen könnte.

• Elektrik: Bei älteren Häusern kann die Elektrik oft unzureichend oder veraltet sein. Überprüfen Sie, ob genügend Steckdosen vorhanden sind und ob diese in einem modernen Zustand sind. Auch das Licht sollte überall zuverlässig funktionieren.

• Wasserleitungen und Abwasser: Achten Sie darauf, ob alle Wasserhähne und Abflüsse ordnungsgemäss funktionieren. Testen Sie auch die Wassertemperatur und den Druck. Verstopfungen oder unangenehme Gerüche können auf veraltete oder undichte Leitungen hinweisen.

4. Keller und Dachboden

Besonders in älteren Gebäuden können Keller und Dachboden wahre Schatztruhen für versteckte Mängel sein. Diese Bereiche werden häufig nicht regelmäßig überprüft, obwohl sie essentielle Hinweise auf den Zustand des Gebäudes liefern:

• Keller: Hier kann es zu Feuchtigkeitsschäden kommen, die die Bausubstanz langfristig angreifen. Achten Sie auf Wasseransammlungen, modrigen Geruch oder Schimmelbildung. Prüfen Sie auch, ob die Kellerwände trocken und stabil sind.

• Dachboden: Hier können Sie Schäden an der Isolierung oder an den Dachbalken feststellen. Achten Sie auf Risse im Holz, Anzeichen von Schimmel oder Feuchtigkeit und darauf, ob die Dämmung ausreichend und in gutem Zustand ist.

5. Nachhaltigkeit und energetische Effizienz

Besonders in Basel, wo das Bewusstsein für Umweltschutz und Energieeffizienz steigt, spielt die energetische Effizienz einer Immobilie eine immer grössere Rolle. Prüfen Sie, ob die Immobilie gut isoliert ist und ob erneuerbare Energien wie Solarzellen oder Wärmepumpen bereits installiert sind. Einige Fragen, die Sie stellen können:

• Isolierung der Fenster und Türen: Lassen Sie sich von der Qualität der Fenster und Türen überzeugen. Schadhafte Fenster können hohe Heizkosten verursachen.

• Heizungsanlage: Ist die Heizungsanlage modern und effizient? Ältere Heizsysteme können hohe Betriebskosten nach sich ziehen und sollten ggf. ersetzt werden.

• Energieverbrauch: Fragen Sie nach dem durchschnittlichen Energieverbrauch der Immobilie. Dies gibt Ihnen einen Hinweis darauf, wie viel Sie langfristig für Heizung und Strom bezahlen müssen.

6. Boden- und Klimaverhältnisse

In Basel gibt es unterschiedliche Bodenarten und klimatische Bedingungen, die den Zustand einer Immobilie beeinflussen können. Der Baugrund kann in manchen Gebieten mit höherem Grundwasserstand oder Feuchtigkeitsproblemen belastet sein. Überprüfen Sie daher, ob die Immobilie auf stabilem Boden steht und ob es Anzeichen für Überschwemmungen oder Erosionsgefahr gibt.

7. Gutachter oder Fachmann hinzuziehen

Obwohl Sie als Käufer viel selbst erkennen können, sind bestimmte Mängel nur von einem Fachmann zu beurteilen. Es lohnt sich, einen Gutachter oder Bauingenieur zu Rate zu ziehen, der eine professionelle Einschätzung des Gebäudes abgeben kann. Diese Experten können potenzielle Probleme wie Feuchtigkeitsschäden, Risse in der Struktur oder veraltete Elektrik erkennen und Ihnen helfen, eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen.

Mit einer gründlichen Besichtigung zur sicheren Entscheidung

Die Besichtigung einer Immobilie ist eine wichtige Phase im Kaufprozess. Indem Sie auf die oben genannten Aspekte achten und gut vorbereitet sind, können Sie versteckte Mängel erkennen und vermeiden, unliebsame Überraschungen nach dem Kauf zu erleben. Ein kritischer Blick und die Hilfe eines Experten machen den Unterschied zwischen einem gelungenen Immobilienkauf und einer teuren Fehlinvestition.